Die USA und ihre Alliierten sind laut Putin für die Situation in Syrien verantwortlich

Präsident Putin hat dem französischen TV-Kanal TF1 ein Interview gegeben, in dem er die Probleme Syrien, seine Absage des Paris-Besuches und andere Spitzenprobleme anspricht. Hier der größte Teil des Interviews.

Die USA und Ihre Alliierten seien in erster Linie verantwortlich für die Situation in Syrien, wohingegen die Beschuldigungen Russlands nichts anderes seien als „politische Rhetorik“, so Putin.

„Ich würde sagen, dass diese politische Rhetorik ohne jeden gesunden Menschenverstand ist und der realen Situation nicht Rechnung trägt“, sagte Putin, indem er die auf Beschuldigung des Westens wegen der Bombardierung Aleppos einging.

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Verantwortung für die Situation in der Region und in Aleppo besonders bei unseren westlichen Partnern insbesondere natürlich bei den USA und ihren Alliierten liegen.“

Bezüglich des Angriffs auf den UN-Hilfskonvoi sagte Putin, dass Russland bereit war, die Sicherheit des Hilfskonvois zu gewährleisten, indem russisches Militär den Konvois gemeinsam mit US-Soldaten nach Aleppo über die Castello Straße anführten, aber Washington habe das abgelehnt.

„Wir bekamen eine Nachfrage, dass unsere bewaffneten Kräfte, die Soldaten der russischen Armee, an dieser Straße stehen sollten, um die Sicherheit zu gewährleisten. … Ich sagte, wir werden es tun, aber nur zusammen mit den Amerikanern. Fragen Sie bei denen nach. Diese lehnten es strickt ab, sie wollten dort nicht stehen, aber sie wollten oder konnten die Truppen dieser oppositionellen Terrorgruppen auch nicht zurückziehen. Was sollten wir in dieser Situation tun?“

Beschuldigungen, dass Russland für die massenhaften Flüchtlingsströme aus Syrien wegen seiner militärischen Operationen verantwortlich sei, sind vollständig unbegründet, da dieser Prozess lange bevor Russland in diesem Land aktiv wurde, begann, so Putin.

Am Sonntag hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Clinton behauptet, viele Menschen hätten aus Syrien wegen der angeblichen russischen Aggression flüchten müssen.

„Jede Anschuldigung, dass Russland an dem Flüchtlingsproblem Schuld sei, ist vollständig unbegründet, …die massenhafte Flucht der Mensch aus diesem großen Gebiet im Mittleren Osten, sogar aus Afrika, aus Afghanistan hat lange vor unseren aktiven Einsätzen in Syrien begonnen“.

Auf die humanitäre Situation in Aleppo zu sprechen kommend, sagte Putin, dass es den Kämpfern nicht erlaubt sein kann, Menschen als Schutzschilde zu nehmen.

„Wir können ihnen nicht erlauben, die ganze Welt zu erpressen, wenn sie Geiseln nehmen, sie umbringen und sie köpfen. Wenn man diesen Job, gegen den Terrorismus zu kämpfen, beenden will, dann nur wenn sie besiegt sind“.

In Libyen und im Irak, seinerzeit sicher keine Muster-Demokratien, habe es keine Anzeichen von Terrorismus gegeben. Keines der Länder wie Frankreich, Belgien, die USA oder Russland seien je bedroht gewesen.
„Aber jetzt sind sie (Libyen, Irak – hmw) Brutstätten des Terrorismus. Unser Ziel besteht darin, das auf dem Territorium Syriens zu verhindern“, so Putin.

Ich habe mit Präsident Assad ein Übereinkommen erreicht, dass er eine neue Verfassung akzeptiert und auf der Grundlage dieser Verfassung Wahlen abgehalten werden. Aber wir haben niemanden gefunden, der diesen Weg mit uns geht.

Wenn die Menschen nicht für Präsident Assad stimmen, wird es einen demokratischen Machtwechsel geben, aber ohne bewaffnete Intervention von außen und strickt unter internationaler Kontrolle unter der Oberaufsicht der UNO. Ich verstehe nicht, wie irgendjemand das für nicht akzeptabel halten kann.

Dies ist eine demokratische Lösung der Machtfrage. Wir bleiben trotzdem optimistisch und hoffen, dass wir letztlich unsere Kollegen und Partner überzeugen können, dass dies die einzig mögliche Lösung des Problems ist.
(Hanns-Martin Wietek/russland.news)

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