Den meisten Russen ist Gorbatschows Meinung egal

Michail Gorbatschow wird am 2. März 75 Jahre alt. Im Westen halten viele den Ex-Präsidenten der UdSSR, mit dessen Namen das Auftauchen der Worte „Perestroika“ und „neue Denkweise“ im internationalen politischen Lexikon sowie der Fall der „Berliner Mauer“ verbunden wird, für einen herausragenden Politiker des 20. Jahrhunderts.

Der Fonds für Meinungsforschung hat russische Bürger befragt, ob sie diese Meinung teilen. Es stellte sich heraus, dass 17 Prozent der Respondenten diese Meinung teilen und 68 Prozent anderer Meinung sind.

Heute haben 14 Prozent der russischen Bürger eine gute und 28 Prozent eine schlechte Einstellung zu Gorbatschow.

Die meisten Respondenten bezeichnen ihre Einstellung zu ihm als einem Politiker als gleichgültig. Gorbatschows Meinung über heutige politische Ereignisse in Russland interessiert 19 Prozent der Befragten. Drei Viertel zeigen kein Interesse dafür. Ein Fünftel der Respondenten interessiert sich dafür, womit sich heute der ehemalige Staatschef befasst (Michail Gorbatschow leitet zurzeit den Internationalen gesellschaftlichen Fonds für sozialökonomische und politologische Studien, den Gorbatschow-Fonds). 79 Prozent der Respondenten versichern, dass dies für sie von keinem Interesse ist.

In Antworten von Vertretern verschiedener Generationen auf diese Frage gibt es keine Unterschiede. Aber die Angaben unterscheiden sich etwas in Abhängigkeit vom Bildungsgrad der Befragten. Unter den Menschen mit nicht abgeschlossener Oberschulbildung interessiert die heutige Tätigkeit Gorbatschows 13 Prozent. 82 Prozent interessiert das nicht. Unter den Respondenten mit Hochschulbildung sind diese Kennziffern entsprechend 25 Prozent und 73 Prozent.

Die meisten Respondenten meinen, dass Gorbatschow im Ganzen dem Volk des Landes mehr Schaden als Nutzen gebracht hat. Elf Prozent der Befragten sind entgegengesetzter Meinung.

Als Mensch und Persönlichkeit findet Michail Gorbatschow Sympathie bei 33 Prozent der Befragten und die Antipathie bei 38 Prozent.

Die Umfrage wurde in 100 Ortschaften in 44 Gebieten, Regionen und Republiken Russlands vorgenommen. In Moskau wurden 600 Respondenten befragt. Der statistische Fehler beträgt nicht mehr als 3,6 Prozent.

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