Champions League: Zenit kann zu Hause nicht mehr gewinnen – nur 1:1-Remis gegen Madrid

Moskau. Zenit St. Petersburg hat in dieser Saison noch kein Heimspiel in der Champions League gewinnen können und auch heute änderte sich nichts daran: 1:1 (0:0) gegen Atletico Madrid. Das Ergebnis geht so in Ordnung. Zenit hatte mehr Spielanteile, wusste diese aber nur selten zu nutzen. Atletico gelang das sehenswerte Führungstor. Doch man schenkte dem Gegner den Ausgleich – eine großzügige vorweihnachtliche Geste an den Gastgeber.

Bei Temperaturen von fünf Grad unter dem Gefrierpunkt wollte Zenit heute seine Negativserie stoppen und setzte auf Superstar Hulk, der in Liga und Champions League schon elfmal getroffen hatte. Atletico hatte aber bisher in Russland auch noch nie verloren. Für die Mannschaft aus der nördlichsten Millionenstadt der Welt ging es darum, im Fernduell mit dem FC Porto den zweiten Platz der Gruppe G zu verteidigen.

Trainer Luciano Spalletti veränderte, gegenüber der 0:2-Heimniederlage in der russischen Meisterschaft am letzten Freitag gegen den FC Rostow, das Team von Zenit auf drei Positionen: In das 4-3-3-System rückte Nicolas Lombaerts als Innenverteidiger, Viktor Faisulin spielte neben Axel Witsel auf die Doppelsechs und den rechten Flügel beackert Oleg Schatow. Dafür mussten sich unter anderem die Routiniers Arschawin und Zyryjanow zunächst auf die Bank setzen.

 

Das Spiel

 

Atletico begann schwungvoll und war das aktivere Team, während Zenit den Gegner erst einmal kommen ließ und bedächtig den eigenen Aufbau tätigte. Nach zehn Minuten mischte sich dann aber auch der Gastgeber ins Spiel ein, trotz Feldüberlegenheit war Zenit aber nicht in der Lage gute Chancen zu kreieren, wenn man von einem Fernschuss von Hulk absah.

 

Zenit sorgte nun für das Tempo in der Partie. Nach einem ruhigen Beginn drängten die Männer aus St. Petersburg auf den ersten Treffer – Atletico schaute sich die Bemühungen interessiert an. Zenits Stürmer kamen aber zu keinem klaren Abschluss – Kerschakow per Fuß und Lombaerts per Kopf trafen die Kugel nicht richtig.

 

Die Fans sahen eine durchaus unterhaltsame Partie, auch wenn die ganz großen Chancen in der ersten Halbzeit ausblieben. Das technisch beschlagene Team der Hausherren scheiterte aber meist vor dem Strafraum an einer kleinen Ungenauigkeit trotz der deutlichen Feldüberlegenheit. Wenn Zenit mal in den 16-ner kam, war es viel Klein-Klein was St. Petersburg im Strafraum anbot, der schnelle Abschluss wurde nicht gesucht.

 

Das Niveau der Partie hatte zum Ende der ersten Halbzeit merklich nachgelassen – Torchancen waren Mangelware. Die Stimmung auf den Rängen war hingegen bestens – es wurde gefeiert, gehüpft und gesungen.

 

Zweite Habzeit

 

Ohne personelle Wechsel begann der zweite Durchgang. Zenit war wie schon in der ersten Halbzeit das aktivere Team. Die Deckung der Gäste hielt aber. In der 53. Minute führte ein Konter dann zum 0:1 gegen Zenit.

 

Raul Garcia von Atletico behauptete den Ball geschickt nahe der Mittellinie und schickte Stürmer Adrian auf die Reise. Der war pfeilschnell und blitzschnell vor Zenit Torwart Jurij Lodygin – überlegt schob er das Leder durch die Beine vom Schlussmann über die Linie – 0:1. Zwei Minuten später fast der zweite Treffer für die Gäste – aus siebzehn Metern zirkelte Raul Garcia die Kugel auf die Tor-Latte.

 

In der 64. Minute versuchte es Zenit mit einem Doppelwechsel: Andrej Arschawin und Vladimir Bystrow sollten für die Wende sorgen – Roman Schirokow und der blasse Viktor Faisulin verließen das Feld. Immerhin gab es danach wieder Torschüsse von Zenit. Nach dem Rückstand lief lange Zeit gar nichts mehr bei den Gastgebern. Arschawin donnerte allerdings sehr deutlich vorbei in der 70. Minute.

 

Aus dem Nichts fiel dann in der 74. Minute der Ausgleich und das auch noch begünstigt durch haarsträubende Fehler von Atletico-Spielern. Eine scharfe Flanke von Smolnikow köpfte Toby Alderweireld in Richtung Winkel des eigenen Tors. Das wäre eigentlich kein Problem gewesen, doch Atletico-Torwart Courtois konnte den nicht so schwer abzuwehrenden Ball nicht parieren und faustete ins Nichts – 1:1. Das war natürlich ein frühweihnachtliches Geschenk Atleticos, das Zenit dankend annahm – wenn man schon nicht selber trifft, nimmt man gerne Eigentore an.

 

Das Spiel plätscherte danach so vor sich hin. Hulk versuchte es in 86. Minute noch einmal mit einem Fernschuss, der aber eher eine Verzweiflungsaktion war. Enttäuscht sah er dem Ball hinterher, der das Ziel sehr deutlich verfehlte. Atletico gab das Leder kaum noch her, lange Ballstafetten sollten das Remis sichern und so endete die Partie Unentschieden.

 

Was dieses 1:1-Remis Wert ist, werden wir erst sehen wenn das zweite Spiel in der Gruppe G: FC Porto – Austria Wien, beendet ist. Zenit muss nun auf eine Überraschung in Porto hoffen. Holt Austria in Porto einen Punkt, würde St. Petersburg den zweiten Rang in der Gruppe halten. Ansonsten würde Porto vorbei ziehen und die Männer von der Newa müssten am letzten Spieltag nach Madrid schauen.

 

Gruppe G: Dienstag, 26.November

 

St.Petersburg – Atl.Madrid 1:1 (0:0)

0:1 Lopez (53.), 1:1 Alderweireld (74./ET)

 

20.45 Uhr

FC Porto – Austria Wien 1:1 (0:1) „Glück für Zenit – Dankschreiben nach Wien senden!“

 

Tabelle

 

1. Atletico Madrid 5 Spiele 13:3 Tore 13 Punkte

2. Zenit St.Petersburg 5 – 4:5 – 6

3. FC Porto 5 – 4:5 – 5

4. Austria Wien 5 – 1:9 – 2

 

6. Spieltag 11. Dezember 2013

 

Austria Wien 20.45 (MEZ) St. Petersburg

Atletico Madrid 20.45 (MEZ) FC Porto

Gruppe E: Dienstag, 26.November

 

Steaua Bukarest – Schalke 04: 0:0

 

FC Basel – FC Chelsea: 1:0 (0:0)

1:0 Salah (87.)

 

1. FC Chelsea 5 – 11:3 – 9

2. FC Basel 5 – 5:4 – 8

3. FC Schalke 04 5 – 4:6 – 7

4. St.Bukarest 5 – 2:9 – 3

Gruppe F: Dienstag, 26.November

 

FC Arsenal – Ol.Marseille: 2:0 (1:0)

1:0 und 2:0 Wilshere (1./65.)

 

Bor.Dortmund – SSC Neapel: 3:1 (1:0)

1:0 Reus (10./FE), 2:0 Blaszczykowski (60.), 2:1 Insigne (71.), 3:1 Aubameyang (78.)

 

1. FC Arsenal 5 – 8:3 – 12

2. Bor.Dortmund 5 – 9:5 – 9

3. SSC Neapel 5 – 8:9 – 9

4. O.Marseille 5 – 4:12 – 0

Gruppe H: Dienstag, 26.November

 

Celtic Glasgow – AC Mailand: 0:3 (0:1)

0:1 Kaka (13.), 0:2 Zapata (49.), 0:3 Balotelli (60.)

 

Ajax Amsterdam – FC Barcelona: 2:1 (2:0)

1:0 Serero (19.), 2:0 Hoesen (42.), 2:1 Xavi (49./FE)

 

Rot: Veltman (48./Ajax)

 

1. FC Barcelona 5 – 10:4 – 10

2. AC Mailand 5 – 8:5 – 8

3. A.Amsterdam 5 – 5:8 – 7

4. Celt.Glasgow 5 – 2:8 – 3

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