Bildungsministerium will den Euromaidan als neuesten Nationalmythos etablieren

[Von Stefan Korinth] – Ukraine: Geschichtsunterricht mit Beigeschmack – Teil 2

Seit der Unabhängigkeit 1991 instrumentalisieren ukrainische Regierungen die Landeshistorie und den Geschichtsunterricht für sich. In jungen Nationalstaaten ist das durchaus üblich. Dabei werden historische Ereignisse zu identitätsstiftenden Nationalmythen ausgebaut. In der Ukraine gehören dazu der „Befreiungskampf“ der Nationalisten oder der Holodomor. Nun hat das ukrainische Bildungsministerium ein Update für Geschichtsbücher herausgebracht. Der Euromaidan soll als „Revolution der Würde“ zum neuesten Nationalmythos werden und reiht sich damit ein in das nationalistische Paradigma von Russland als ewigem Unterdrücker der Ukraine.

Im Unterschied zu den meisten anderen Ländern gibt es in der Ukraine eine ganz spezielle Konstellation. Das Land ist gespalten in zwei sich widersprechenden Deutungen der ukrainischen Geschichte – eine stark sowjetisch beeinflusste und eine nationalukrainische Variante. Der Historiker Jaroslav Hrycak von der katholischen Universität in Lwiw sprach schon im Jahr 2001 martialisch von einem „Schlachtfeld zwischen zwei Versionen der ukrainischen Geschichte“.

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