Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin auf seiner Webseite und der Gouverneur der Moskauer Region Andrei Worobjow per Telegram-Kanal berichteten über neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus. So sind in der Hauptstadt und in der Region Moskau alle Einwohner über 65 Jahre und chronisch Kranke verpflichtet, vom 26. März bis zum 14. April zu Hause zu bleiben und den Modus der Selbstisolation zu beachten.
Älteren Menschen wird geraten, nur im Notfall (in ein Geschäft oder eine Apotheke) zu gehen. Sobjanin schlug den älteren Moskowitern vor, wenn möglich ihre Datscha aufzusuchen, da das Wetter laut Prognose am kommenden Wochenende warm sein wird.
„Wenn Sie noch berufstätig sind, bitte ich Sie, nicht zur Arbeit zu gehen“, so der Bürgermeister in seiner Ansprache. Ihm zufolge betrifft die Verpflichtung zur Einhaltung des Heimmodus für ältere Menschen nicht nur Manager und Angestellte, „deren Arbeit für das Funktionieren von Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Behörden sowie für Beschäftigte im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung ist“. Andernfalls müssen Arbeitgeber älteren Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten eine Möglichkeit zur Fernarbeit anbieten, oder ihnen bezahlten Urlaub gewähren oder sie krankschreiben.
Die Behörden versprachen Bürgern über 65 Jahren und chronisch Kranken eine einmalige finanzielle Unterstützung. In Moskau werden es 4.000 Rubel sein (einschließlich zweitausend Rubel im Voraus und des gleichen Betrags am Ende der Selbstisolation, vorbehaltlich der verantwortungsvollen Einhaltung). In der Region Moskau wird die finanzielle Unterstützung dreitausend Rubel betragen sowie jeweils 1.500 Rubel sofort und der gleiche Betrag nach dem 14. April.
Die Behörden versprachen auch andere Unterstützungsmaßnahmen für ältere und chronisch kranke Menschen, die sich in ihr den Homemodus begeben haben:
– In Moskau wurden die Telekommunikationsbetreiber verpflichtet, Telefone und Internet nicht bei einem negativen Saldo abzuschalten.
– Es besteht keine Notwendigkeit, die Wohnung oder das Sommerhaus zu verlassen, um Rechnungen für Versorgungsleistungen zu bezahlen (Abgaben und Strafen für verspätete Zahlungen an Versorgungsunternehmen werden vorübergehend gestrichen).
– In Moskau wurde älteren und chronisch kranken Menschen versprochen, bei der Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen häuslichen Problemen behilflich zu sein.
– Um Sozialarbeiter und Freiwillige zu erreichen, rufen Sie bitte die Telefonnummer 8 (495) 870-4509 an.
– In der Region Moskau werden zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen auch Schüler erhalten, die Anspruch auf kostenlose Mahlzeiten in Schulen haben und jetzt zu Hause sitzen. Sie werden mit Lebensmittelpaketen versehen.
Sobjanin forderte die jüngere Generation auf, nach Möglichkeit auf persönlichen Kontakt mit Eltern, Großeltern und älteren Menschen im Allgemeinen zu verzichten. „Auch ohne die Symptome der Krankheit zu spüren, können Sie Träger des Coronavirus sein, das für ältere Menschen sehr gefährlich ist“, so der Bürgermeister von Moskau.
Die Ausweitung der Quarantäne wird die Wirtschaft vor Probleme stellen. Mehr als zwei Millionen Menschen im Alter von über 65 Jahren leben in Moskau, und durchschnittlich ein Viertel der russischen Rentner arbeitet.
Nach offiziellen Angaben wurden in Moskau in den letzten 24 Stunden 71 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen registriert. Die Gesamtzahl der Infizierten in der Hauptstadt hat 200 Personen überschritten.
[hrsg/russland.NEWS]
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