Beeilt Euch, Gutes zu tun!

(Von Dr. Daria Boll-Palievskaya) Die Stadt Nojabrsk  liegt auf der Halbinsel Yamal im tiefsten Sibirien. Von Düsseldorf ist die genau 5531 km entfernt. Doch was sind schon Entfernungen, wenn es darum geht, Menschen zu helfen. Vor allem Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Fast zwei Jahre hat der Düsseldorfer Verein „Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive“ am Hilfsprojekt „Rein ins Leben“ gearbeitet. Am 16. September war es soweit: ein für den Transport von Rollstühlen umgebauter Bus fährt durch duzende russische Städte, um ihn der Behindertenorganisation „Taganai“ im weiten Nojabrsk zu übergeben.  „Ein Kind mit Behinderung hat oft keine Chance, richtig am Leben teilzunehmen“, sagt Geschäftsführer von AVP e.V. Sergej Aruin. „Die Kinder werden zwar zur Schule gebracht, oder zum Arzt. Aber was ist mit Hobbys, mit einer Möglichkeit, Freunde zu besuchen oder einfach in einem Wald spazieren zu gehen? Dafür haben die Sozialdienste in Nojabrsk kein Geld. Und wir wollen, dass junge Leute mit Behinderung eben mitten im Leben sein können“.

Oberbürgermeister mit Routenplan ©Michail Raguzin

Oberbürgermeister mit Routenplan ©Michail Raguzin

Deswegen heißt das Projekt so“. Lipezk, Tambov, Samara, Surgut – das sind nur einige Städte, durch die die Busreise gehen wird. Bei der Auftaktveranstaltung in Düsseldorf, mit schöner russischer Musik und einer Videodirektschaltung nach Nojabrsk, haben Düsseldorfer Kinder die große Karte mit der Reiseroute ausgemalt. Da hat sogar der Oberbürgermeister von Düsseldorf Thomas Geisel gestaunt, der das Projekt unterstützt. Auf Russisch hat er Sergej, Wladimir und Michael „gute Fahrt“ gewünscht. Drei Mitarbeiter des Vereins nehmen den langen Weg auf sich, damit schon am 28. September der Bus auf Jamal ankommt.  Und es kann eigentlich nichts schief gehen, denn den Bus hat man in der alten guten russischen Tradition segnen lassen.

„Beeilt Euch, Gutes zu tun“. Dieser Satz stammt von Dr. Friedrich Haas. Er kam nach Russland, um beim Zarenhofe zu dienen, hat aber sein Leben den Armen und Bedürftigen gewidmet und wird in Russland dafür als ein Heiliger verehrt. Auch der Verein AVP will keine Zeit verlieren, und startete das Projekt „Rein ins Leben“. Denn mit guten Taten sollte man nicht warten.

Auf unserem Videokanal Russland.tv special– können Sie die Reiseberichte des AVP-Teams verfolgen.

 

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