Außenminister Maas sieht keinen Grund, antirussische Sanktionen zu lockernMaas, Heiko 180818

Außenminister Maas sieht keinen Grund, antirussische Sanktionen zu lockern

Bundesaußenminister Heiko Maas sieht trotz zunehmender Kritik in Deutschland keinen Grund, die Sanktionen gegen Russland zu lockern. Das sagte er am Donnerstag vor deutschen Journalisten bei einem Besuch in Moskau, berichtet die deutsche Nacrichtenagentur dpa.

Maas ist der Ansicht, dass Russland vor der Diskussion über eine mögliche Lockerung der Sanktionen bestimmte Schritte zur Lösung des Konflikts in der Ukraine unternehmen sollte. „Bisher ist das nicht möglich gewesen. Und solange das der Fall ist, wird es auch schwierig werden, über die EU-Sanktionen zu sprechen“, sagte er.

Er fügte hinzu, dass er bei seinem Besuch in Moskau den Eindruck gewonnen habe, dass es neue Möglichkeiten gebe, bei der Lösung der Krise in der Ostukraine Fortschritte zu erzielen. Er bekräftigte auch seine Unterstützung für die baldige Durchführung von Verhandlungen im normannischen Format, schreibt dpa.

Am Dienstag veröffentlichte dpa eine Umfrage des soziologischen Dienstes YouGov, aus der hervorgeht, dass die Mehrheit der deutschen Bürger eine Schwächung der EU-Sanktionen gegen Russland befürwortet. 21 Prozent der Befragten befürworten die sofortige Aufhebung der vor fünf Jahren eingeführten Strafmaßnahmen, während weitere 32 Prozent der deutschen Bürger der Ansicht sind, dass die Behörden eine schrittweise Lockerung der Sanktionen anstreben sollten. Weniger als ein Viertel (23 Prozent) der 2078 Befragten hält es nach wie vor für gerechtfertigt, die 2014 eingeführten Sanktionen beizubehalten. Die übrigen Teilnehmer der Umfrage gaben keine Meinungen ab.

In Ostdeutschland ist die Akzeptanz besonders gering. In Sachsen-Anhalt sind nur 8 Prozent für eine unveränderte Fortführung. In Brandenburg sind es 11 Prozent, in Sachsen 12. Auch Mecklenburg-Vorpommern (18 Prozent) und Thüringen (21 Prozent) liegen unter dem Bundesschnitt.

[hmw/russland.NEWS]

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