Aus für russische Paralympioniken – CAS weist Russlands Klage zurück

Die Paralympischen Spiele in Rio gehen ohne die russische Mannschaft über die Bühne. Die am Dienstag getroffene Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS ist endgültig. Ein russischer Sportfunktionär spricht von „Frechheit und Prinzipienlosigkeit“.

Nach dem Beschluss des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), die Russen komplett von den Spielen in Rio auszuschließen, hatte das Nationale Paralympische Komitee Russlands beim CAS in Lausanne Einspruch erhoben. Vor der Entscheidung am Dienstagvormittag waren sich viele in Russland so gut wie sicher, dass der Sportgerichtshof erneut – wie bereits nach dem IOC-Beschluss vor den „großen“ Spielen – die russische Position einnehmen würde. Aber dazu kam es nicht.

IPC ist zufrieden

Naturgemäß begrüßt das IPC die Entscheidung. Sein Chef Philip Craven kommentierte: „Wir sind zufrieden damit, dass das Gericht den Beschluss des IPC über den Ausschluss des russischen paralympischen Komitees bekräftigt hat. Die heutige Entscheidung unterstreicht unseren festen Glauben daran, dass Doping im paralympischen Sport absolut keinen Platz hat; dank dieser Entscheidung werden wir auch in Zukunft die ehrliche Konkurrenz bei Wettbewerben und gleiche Bedingungen für alle Paralympioniken gewährleisten können.“

Laut Craven dient das CAS-Verdikt „den Interessen der paralympischen Bewegung und dient als Katalysator für Veränderungen in Russland“. Zugleich sprach er den „sauberen“ russischen Athleten, denen die Chance genommen wird, in Rio ihre Leistung zu zeigen, sein Mitgefühl aus.

Eine beispiellose Frechheit und Prinzipienlosigkeit“!

Dmitri Swischtschew, der Vorsitzende des Duma-Ausschusses für Körperkultur und Sport, nimmt bei seiner Bewertung kein Blatt vor den Mund. Nach der Entscheidung des CAS erklärte er gegenüber TASS: „Eine beispiellose Frechheit und Prinzipienlosigkeit; mir geht nicht in Kopf, wie man Menschen von den Spielen ausschließen kann, die mit ihrem Mut das Recht auf ein vollwertiges Leben bewiesen haben.

Wie immer dieses Gericht auch heißt – es ist ein unmenschliches Gericht. Man kann Funktionäre bestrafen und Trainer, aber auf keinen Fall die Sportler; wenn du dir anguckst, was sie tun, ungeachtet aller Entbehrungen und Härten, möchtest du den Hut ziehen – solche Menschen kann man nur wertschätzen.“

[sb/russland.NEWS]

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