Arte stoppt Dokumentation zum Fall Sergej Magnitzki

[Von Marcus Klöckner] – Der Fernsehsender will erst in einem „langwierigen Prozess“ Inhalt und Persönlichkeitsrechte klären.

Wie starb Sergej Magnitzki? Der russische Steueranwalt und Wirtschaftsprüfer, der angeblich dunkle Geschäfte der Moskauer Polizei auf die Spur gekommen sein soll, kam im November 2009 in einem Gefängnis der russischen Hauptstadt ums Leben. Ursache: Herzinfarkt. Das sagen die russischen Behörden. Im Gefängnis festgehalten wurde er wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Die Familie aber, genauso wie sein ehemaliger Mandant, der Investmentbanker William Browder, widersprechen, gehen von einem Komplott gegen Magnitzki aus, weil dieser unlautere Machenschaften im „russischen Apparat“ aufgedeckt habe. Gestorben sei Magnitzki vielmehr aufgrund der schlimmen Haftbedingungen.

Es ist ein verzwickter Fall, der seit Jahren die Öffentlichkeit beschäftigt und bei dem das Bild vom russischen Unrechtsstaat überall mitschwingt. William Browder versuchte, nach dem Tod des 37-Jährigen durch eine internationale Kampagne deutlich zu machen, dass der Fall Magnitzki als ein Symbol für den Umgang der russischen Justiz mit kritischen Zeitgenossen stehe. Auch der US-amerikanische Präsident wurde auf den Fall aufmerksam und unterschrieb 2012 ein Gesetz, das Sanktionen gegen Russland ermöglichte und das den Namen Magnitzki trägt.

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