Anschlag von Istanbul: Drei Russen unter den Verhafteten [mit Video]

Wegen des gestrigen Terroranschlags auf eine zum Großteil deutsche Reisegruppe mit 10 Toten in Istanbul gab es zahlreiche Verhaftete. In der Touristenhochburg Antalya wurden auch drei russische Staatsbürger festgesetzt – wegen vermuteter Verbindungen zum IS.

Verhaftungen in Antalya

Verschiedene Quellen in Russland berichten im Zusammenhang mit dem Attentat von insgesamt 60 bis 65 Festnahmen. Die Festnahme der Russen wurde offiziell vom russischen Generalkonsul in Antalya bestätigt.  Nach türkischen Quellen werden sie der logistischen Unterstützung des IS beschuldigt und in ihrem Räumen wurden Dokumente und Datenträger sichergestellt. Nach Mitteilung der außenpolitischen Regierungssprecherin Russlands Sacharowa wurde wegen der Inhaftierungen bereits mit den türkischen Behörden Kontakt aufgenommen. Der Militäreinsatz in Syrien wird von der russischen Regierung immer wieder mit der Anwesenheit einer großen Zahl radikalislamischer Unterstützer der Terrormilizen mit russischer Staatsbürgerschaft begründet. Laut einer heutigen Meldung der russischen Zeitung Kommersant soll es im Kampfgebiet unter den Islamisten bis zu 7.500 Kämpfer aus GUS-Staaten geben, darunter 2.500 Russen. Von der Festnahme der Russen gibt es online Videoaufnahmen:

https://www.youtube.com/watch?v=RzVs6jfKHPg

Erdogan greift Russland wegen Syrien erneut an

Auch allgemein stehen die Zeichen zwischen Russland und der Türkei auf Sturm. Der türkische Präsident Erdogan griff laut einer Meldung des Radiosenders Echo Moskwy Russland an, es würde mit seinem Militäreinsatz den gesamten Nahen Osten bedrohen. Der Kampf gegen den IS sei nur ein Vorwand und die Stützung der Assad-Regierung das wahre Ziel, so Erdogan, notfalls durch die Schaffung eines Mini-Staates in der Assad-Hochburg Latakia. Ein Sprecher des Russischen Außenministeriums bezeichnete die Äußerung Erdogans als Unsinn. Russland trete für die Integrität Gesamt-Syriens ein.

Foto: Das Hippodrom von Konstantinopel in Istanbul, der Anschlagsort von gestern, Foto gemeinfrei

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