Ankara: Russischer Botschafter erschossen

Wurde der Zustand von Andrej Karlow, dem russischen Botschafter in Ankara, zuerst noch als kritisch angegeben, ist er nun seinen Verletzungen erlegen. Entgegen der ursprünglichen Meldung sei der Attentäter von der türkischen Polizei erschossen worden.

Wie das russische Außenministerium mitteilte, wurde Andrej Karlow während einer Rede anlässlich einer Fotoausstellung in einem Kulturzentrum in der türkischen Hauptstadt Ankara von einem Angreifer mit einer Pistole beschossen. Vorher feuerte der Attentäter mehrere Male in die Luft. Offensichtlich schoss er danach noch einmal auf den bereits am Boden liegenden Botschafter.

Die anderen Besucher der Ausstellung wurden von ihm aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.

Der Angreifer und der angeschossene Botschafter blieben alleine im Kulturzentrum zurück. Nach ersten Berichten seien noch weitere drei Personen bei dem Anschlag verletzt worden. Der Bewaffnete hätte einige Wörter auf Russisch gesagt, so heißt es und einige der ausgehängten Exponate beschädigt. Binnen einer halben Stunde hätten Spezialeinheiten der türkischen Polizei das Gebäude gestürmt und den Angreifer außer Gefecht gesetzt.

Der Angreifer habe Anzug und Krawatte getragen und sich womöglich als Polizist ausgegeben, so Hasim Kilic, Fotograf für dieTageszeitung „Hürriyet“, der sich zum Zeitpunkt der Schüsse im Gebäude befand, in einem Telefonat mit dem Nachrichtensender „CNN-Türk“. Zwar könne sich Kilic nicht mehr genau an Einzelheiten erinnern, aber der Täter habe etwas mit „Aleppo“ und „Rache“ gerufen.

CNN-Türk-Reporterin Büsra Arslantas zufolge habe der Mann Türkisch gesprochen und „Allahu-akbar“ gerufen. Auch habe er angekündigt, diesen Ort nicht lebend zu verlassen. Augenzeugen bestätigten die Meldung der Reporterin. Wie der Bürgermeister Ankaras, Melih Gökcek, inzwischen bestätigte, handele es sich bei dem Attentäter tatsächlich um einen Polizisten einer Spezial-Eingreiftruppe.

[mb/russland.RU]

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